Swiss Ladies Open

Atthaya Thitikul gewinnt 2. VP Bank Swiss Ladies

Open – Kim Métraux und Elena Moosmann auf Rang 3

Die Saisonbeste auf der Ladies European Tour, die 18-jährige Thailänderin Atthaya Thitikul, gewinnt mit einem Gesamtscore von 200 Schlägen das 2. VP Bank Swiss Ladies Open im Golfpark Holzhäusern. Auf Rang zwei folgt Marianne Skarpnord, den dritten Platz teilen sich die beiden Schweizerinnen Kim Métraux und Elena Moosmann; letztere ist zugleich beste Amateurin im Turnier. Der Schlag des Tages gelang der Österreicherin Christine Wolf, die auf der 15 vom Tee einlochte.

Hochspannung und begeisternden Golfsport bot die Finalrunde des mit 200’000 Euro dotier- ten VP Bank Swiss Ladies Open im Golfpark Holzhäusern. 2000 Zuschauerinnen und Zuschauer säumten am Samstag die Fairways und beklatschten die präzisen Schläge die Sportlerinnen. 75 Spielerinnen waren in dieser dritten Runde dabei, zur Freude des Publikums auch alle fünf gestarteten Schweizerinnen. Zwei von ihnen – Lokalmatadorin Elena Moosmann und Kim Métraux – kämpften bis zum Schluss um den Turniersieg mit. Die Amateurin war im Dritt- letzten Flight unterwegs; Métraux als Co-Leaderin nach zwei Runden spielte gemeinsam mit Sandra Gal (Deutschland) und Chloe Williams (Wales) in der letzten Gruppe.

 

11/09/2021. Ladies European Tour 2021. VP Bank Swiss Ladies Open – Golfpark Holzhausern, Risch-Rotkreuz, Switzerland. September 9-11 2021. Atthaya Thitikul of Thailand wins the VP Bank Swiss Ladies Open.. Credit: Mark Runnacles / LET

Spektakuläre Birdies zum Schluss

Dass die 19-jährige Amateurin des Golfclub Ennetsee durchaus das Zeug zur erfolgreichen Tourspielerin hat, bewies sie beim 2. VP Bank Swiss Ladies Open mit Runden von 65, 69 und 68 Schlägen – total 14 unter Par für drei Runden. Elena Moosmann, die stets ruhig und cool wirkt, bot dem Publikum am TV und auf dem Platz einen spektakulären Abschluss ihrer Runde. Auf der 17 lochte die Amateurin aus dem Bunker zum Birdie ein – «es war eine Spiegelei- Lage, ich hoffte einfach, irgendwie aufs Grün zu kommen» so Moosmann –, auf der 18 liess sie den Approach etwas zu kurz und hatte einen Putt von rund 30 Metern vor sich. «So nah wie möglich an die Fahne», habe sie sich gedacht – und stopfte dann den Putt. Frenetischer Beifall des Publikums und überschäumende Freude bei den Fans. Vor Publikum zu spielen mache ihr nichts aus, «aber manchmal weiss ich nicht wie ich reagieren soll, wenn alle applaudieren», sagt Moosmann. Die ehemalige LET-Proette und TV-Golf-Expertin Fabienne In-Albon gab ihr dazu einen Tipp: «Geniess es einfach!»

Alle Schweizerinnen in der Finalrunde

Aus Veranstaltersicht äusserst erfreulich ist auch die Tatsache, dass alle fünf angetretenen Schweizerinnen die Qualifikation für die Finalrunde schafften. LET-Spielerin Caroline Rominger war mit zwei Unter-Par-Runden ins Turnier gestartet, fiel am Schlusstag mit einer 74er- Karte zwar noch auf Rang 35 zurück, äusserste sich aber dennoch zufrieden: «Es war eine super Woche, ich habe mein Ziel mehr oder weniger erreicht.» Zwar hätte sie sich für den Samstag nochmals einen Score in den roten Zahlen erhofft gehabt, aber über das gesamte Turnier gesehen sei sie «happy». Die Tessinerin Anaïs Maggetti, die mit ihrem Camper angereist war und auf dem Parkplatz des Golfpark Holzhäusern übernachtete, schaffte mit einer 70er-Karte am Finaltag den Sprung auf Rang 44. Die Amateurin Vanessa Knecht beendete ihr erstes Turnier auf der LET mit einer Parrunde und damit auf Rang 54.

Zwei Asse, aber das Gold bleibt bei der Bank

Nicht alltäglich war bei diesem Schweizer LET-Turnier die Zahl der gespielten Asse. In der ersten Runde hatte sich die Norwegerin Marianne Skarpnord mit einem Hole-in-One auf der 15 zwischenzeitlich an die Spitze des Leaderboards gespielt. Mit dem Eisen 8 lochte sie aus 138 Metern ein. Am Finaltag war die Distanz zwischen Abschlag und Fahne auf der 15 nur einen Meter geringer; 137 Meter leicht bergan scheint die perfekte Distanz für das Eisen 8 von Christine Wolf zu sein – auch die Österreicherin erzielte hier ein Ass. Pech für die beiden Hole-in-One-Schützinnen, dass ihnen der «Volltreffer» nicht auf Loch 11 gelungen ist. Dort nämlich hatte Titelsponsor VP Bank einen 200 Gramm schweren Goldbarren als Belohnung für das erste Hole-in-One bei diesem Turnier ausgesetzt. Das Gold bleibt im Tresor.

11/09/2021. Ladies European Tour 2021. VP Bank Swiss Ladies Open – Golfpark Holzhausern, Risch-Rotkreuz, Switzerland. September 9-11 2021. Elena Moosmann of Switzerland during the final round. Credit: Mark Runnacles / LET

Sieben Birdies und ein Bogey zum zweiten Saisonsieg

Die beste Schlussrunde erwischte allerdings eine Spielerin im zweitletzten Flight: Die Thailänderin Atthaya Thitikul muss man in dieser Saison immer auf der Rechnung haben. Sie gewann in der laufenden Saison bereits die Czech Ladies Open und klassierte sich bei neun weiteren LET-Events nie schlechter als auf Rang 6. Die 18-Jährige führt die Order of Merit der Ladies European Tour an. Beim VP Bank Swiss Ladies Open wies sie vor der Finalrunde vier Schläge Rückstand auf die beiden Führenden auf – mit 10 unter Par hatte sie aber auch in Holzhäusern ihre Ambitionen klar angemeldet. Am Samstagmittag blieb Thitikul auf den Front Nine bogeyfrei und machte mit vier Birdies stetig Boden gut, während Métraux und Gal patzten. Die Back Nine nahm die Thailänderin dann bereits als Führende in Angriff. Diese Position gab sie auch nicht mehr her. Drei weitere Birdies und ein Bogey bedeuteten eine 66 auf der Scorekarte und den Turniersieg. «Ich habe heute einige sehr gute Schläge gemacht und mir viele Birdie-Chancen erarbeitet, die ich auch nutzen konnte», sagt Thitikul. Bei der Siegerehrung bedankte sie sich beim Publikum und den zahlreich erschienenen Thai-Fans, die sie fern der Heimat unterstützten.

Kim Métraux ohne Glück auf den Grüns

Thitikul profitierte bei ihrem zweiten Saisonsieg auch von den Fehlern – oder ausgelassenen Chancen – der Konkurrenz. Kim Métraux und Sandra Gal starteten beide mit Bogey in die Finalrunde. Das Spiel der Deutschen war im Vergleich zu den ersten beiden Tagen nicht mehr so solide, zu viele Bälle landeten im Sand – und am Ende fehlte auch das Glück.

Bei Kim Métraux blieb in der Finalrunde der Putter kalt. Nur gerade zwei Birdies und eine Parrunde am Samstag reichten nicht für den ersten Sieg der Lausannerin auf der LET. «Heute wäre mehr dring gelegen. Ich habe alles gegeben – und darauf bin ich stolz.» Auf den ersten Bahnen seien ihre Schläge ins Grün nicht so solide gewesen wie in den beiden Runden zuvor und sie habe leider Birdie-Chancen ausgelassen, sagt Métraux. Am Ende überwog dennoch die Freude über den erneuten dritten Platz beim Heimturnier: «Es ist grossartig, zwei Schweizerinnen auf dem Podest zu haben. Elena ist eine grossartige Spielerin und ich bin überzeugt, sie wird ihren Weg auf der Tour machen.»

11/09/2021. Ladies European Tour 2021. VP Bank Swiss Ladies Open – Golfpark Holzhausern, Risch-Rotkreuz, Switzerland. September 9-11 2021. Kim Metraux of Switzerland during the final day.. Credit: Mark Runnacles / LET

VP Bank Swiss Ladies Open, Golfpark Holzhäusern, 200’0000 Euro, Par 72. Schlussrangliste: 1. Atthaya Thitikul (Tha) 200; 2. Marianne Skarpnord (Nor) 201; 3. Elena Moosmann (Swi/Ennetsee/am) und Kim Métraux (Swi/Lausanne) je 202. Ferner: 15. Sandra Gal (Ger) 208; 29. Karoline Lampert (Ger) 212; 35. Caroline Rominger (Swi/Engadin Golf) 213; 41. Christine Wolf (Aut) 214; 44. Anaïs Maggetti (Swi/Gerre Losone) 215; 54. Vanessa Knecht (Swi/Bubikon/am) 217; 59. Sophie Witt (Ger/am) 218; 63. Leticia Ras-Anderica (Ger) 219.

Cut verpasst: Amy Boulden (Wal/Titelverteidigerin). www.vpbankswissladiesopen.ch

Pressemitteilung: Mirjam Fassold