Regio Golf Talk mit Nicolas Thommen (ASGI)

„Wir wollen die Attraktivität des Sports breiter bekannt machen“

Als ehemaliger Profigolfer und Vertreter des Schweizer Verbands der unabhängigen Golfer (ASGI) kennt Nicolas Thommen die Welt des Golfsports bestens. Er ist froh, dass der Spielbetrieb trotz Corona-Krise wieder in Fahrt kommt.

Nicolas Thommen, hätten Sie gewünscht, dass der Golf-Betrieb schon früher wieder begonnen hätte? 

Natürlich wäre es schön gewesen, im April bereits auf dem Golfplatz zu stehen – mit dem einmalig tollen Wetter. Golf spielt man draussen in der Natur, man kommt sich kaum nahe – die nötige Sicherheitsdistanz lässt sich bestens einhalten. Trotzdem finde ich es richtig, dass die meisten Sportarten und Clubs ihre Aktivitäten gleichzeitig wieder aufnehmen, damit sind die Bedingungen für alle ähnlich. Ich selbst bin glücklich, wieder spielen zu können. Ich hatte zwar die Möglichkeit, Indoor zu golfen – aber das ist nicht dasselbe. 

Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Aktivitäten und Mitglieder der ASGI? 

Jetzt, wo die Golfplätze wieder offen sind, können auch unsere Mitglieder wieder überall Golf spielen. Es gibt einzelne Golfclubs, die ihren Clubmitgliedern für eine kurze Zeit den Vorzug geben, den Platz zu benutzen. Schwieriger sieht es aus bei den vielen Anlässen, die der ASGI im laufenden Jahr geplant hat – oder hatte. Es standen für 2020 über 100 Events auf dem Terminkalender. Viele von ihnen mussten wir verschieben oder absagen. Das ist sehr schade und bedeutet für alle Beteiligten grosse Verluste.

Gibt es Änderungen bei den Turnierdaten? 

Eine Verschiebung eines mehrtägigen Turniers auf verschiedenen Plätzen ist meist unmöglich, der Aufwand wäre einfach zu gross. Darum planen wir Grossanlässe bereits jetzt für nächstes Jahr. Kleinere „Play & Go“-Turniere versuchen wir aber trotzdem durchzuführen.

Was unternimmt die ASGI, damit aktiv Golf gespielt wird bis Ende Saison? 

Bezüglich Massnahmen und Informationen zum Schutz gegen Corona haben wir keine speziellen Aktivitäten geplant. Die Menschen sind über die Situation informiert und sensibilisiert für die Thematik. Die ASGI unterstützt das Engagement von Swiss Golf – die Dachorganisation des Golfsportes in der Schweiz – der sich bei den zuständigen Ämtern und in der Öffentlichkeit Gehör verschafft und die Interessen des Golfsports vertritt. Das Wichtigste ist aber, dass man nach dem Entscheid, die Golfanlagen ab Mai wieder zu öffnen, wieder Golf spielen kann.

Welche Leistungen und Vorteile bietet die ASGI für Neu-Golfer und Golferinnen? 

Insbesondere für Newcomer ist die Mitgliedschaft bei der ASGI interessant, wir agieren als eigentliche Türöffner in die Welt des Golfs. Bei den Golfclubs fordert die Mitgliedschaft oft ein hohes finanzielles Engagement. Bei der ASGI halten wir die Schwelle für den Einstieg in den Golfsport tief und bieten zahlreiche Anreize, die Sportart kennen zu lernen. Unser Anliegen ist es, die Attraktivität des Sports noch breiter bekannt zu machen.

Steigt Ihrer Meinung nach die Popularität von Golf auch in Zukunft? 

Einen grossen Boom erlebte der Golfsport Ende der 90er-Jahre, nicht zuletzt durch die Popularität von Tiger Woods. Da explodierte die Zahl der Golfspielenden geradezu. Seit geraumer Zeit wächst die Golfgemeinschaft stetig, aber nicht mehr so rasant. Nun sind wir, wie auch die Clubs gefordert, die Angebote attraktiv und zeitgemäss zu gestalten. Dann bin ich überzeugt, dass sich die Popularität weiterhin steigern wird.  

Biographie Nicolas Thommen

Nicolas Thommen ist ehemaliger Profigolfer und bei der Association Suisse des Golfeurs Indépendants (ASGI) aktiv. Der Schweizer Verband der Unabhängigen Golfer ermöglicht allen Interessierten das Golfspiel zu einem erschwinglichen Preis, ohne dass diese einem Golfclub beitreten müssen. Mitglieder von ASGI verfügen über eine offizielle Lizenz und können damit sowohl auf Schweizer als auch auf ausländischen Golfplätzen spielen.

Artikel erstellt in Zusammenarbeit Thomas Pfann, Journipool