„Das Image des Golfsports hat gewonnen“
Regio Golf Talk
Ian Gibbons ist Geschäftsführer von Golf Lipperswil AG und Präsident der Association of Swiss Golf Managers. Der gebürtige Engländer startete bereits im Alter von sieben Jahren mit dem Golfspielen und war lange Zeit als PGA Professional tätig. Über den Golfbetrieb während es Corona-Jahres spricht er im Interview mit Regio Golf.
Im Interview mit Thomas Pfann (Regio Golf Team)
Das Corona-Jahr 2020 ist aussergewöhnlich. Welche Massnahmen mussten Sie treffen?
Auch wir waren vom Lockdown betroffen, zwischen Mitte März bis knapp Mitte Mai ruhte der Betrieb. Danach hat sich die Lage wieder erholt, wenn auch etwas anders, als in den vergangenen Jahren. Grosse Events und Turniere fanden nicht statt, dafür konnten wir einen regen Spielbetrieb verzeichnen, sobald die Anlage wieder geöffnet war. Die Zahl der Tagesgäste lag teilweise höher als in den Monaten des Vorjahres. Viele Golferinnen und Golfer verbrachten ihre Ferien in der Schweiz und sind zu uns spielen gekommen.

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Worauf legen Sie als Geschäftsführer der Golf Lipperswil AG besonderen Wert?
Die Kundenzufriedenheit ist unser oberstes Ziel. Allen Wünschen zu entsprechen gelingt uns nicht, wir setzen aber alles daran, dass wir sowohl im Bereich Sport als auch in der Gastronomie beste Qualität bieten. Ein Rundum-Paket gewissermassen: Denn ohne gutes Essen gibt es auch keine gute Resultate auf dem Green. Davon sind wir überzeugt!
Kommen Sie selbst noch oft zum Golfen?
Tatsächlich habe ich früher viel mehr Golf gespielt als heute. Wenn ich pro Jahr vier bis fünf Mal auf dem Platz stehe, darf ich bereits zufrieden sein. Meist geschieht dies auf eine Einladung hin, von Swiss-Golf, einem Sponsoringpartner oder von guten Freunden. Als Geschäftsführer bin ich für den gesamten Betrieb und die Administration zuständig, da bleibt halt wenig Gelegenheit, selbst aktiv zu sein.
Fehlt Ihnen das Golfspielen?
Eine gute Frage! Ohne Training ist das spielerische Niveau nicht mehr so hoch, wie früher.Darum: Wenn ich spiele, dann habe ich sehr viel Spass und geniesse ein interessantes Umfeld – und dies zählt für mich am meisten.
Welche Auswirkungen sind bis heute und in der Zukunft spürbar?
Auf dem Golfplatz gibt es sehr viel Aktivitäten, hier sind praktisch keine Auswirkungen mehr spürbar. Im wirtschaftlichen Bereich gibt es zwei Faktoren, die eine Rolle spielen. In der Gastronomie sind grosse Anlässe, Bankette und Feste weggefallen, was starke Einbussen ausgelöst hat. Im à la carte -Bereich sieht es dagegen besser aus – im Restaurant arbeiten wir sehr gut. Bei den Golfshops ist die Lage unterschiedlich, sie entspricht aber nicht dem Level vergangener Jahre. Nun hoffen wir, dass es bald noch besser läuft und es nicht zu einem zweiten Lockdown kommt. Im Winter ist es erfahrungsgemäss sowieso ruhiger und für die kommende Saison sind viele Reservationen gemacht. Das stimmt uns zuversichtlich.

Mit welchen Gefühlen blicken Sie in die Zukunft des Golfsports?
Ich sehe eine positive Zukunft. Ich bin der Meinung, das Image des Golfsports hat wegen der Corona-Krise sogar gewonnen, weil der Sport mit viel Natur und Freiraum verknüpft ist. Auf jeden Fall dürfen wir zahlreiche Neugolfer begrüssen und ich bin sicher, dieser Trend hält an. Ganz allgemein bin ich überzeugt, dass das Ansehen des Golfsports steigt und sich viele bewusst sind, dass auch andere Sportarten wie zum Beispiel Skifahren mit logistischen und finanziellen Aufwendungen verbunden sind. Golf ist ein schöner Sport unter freiem Himmel, das macht ihn je länger je mehr beliebt.